Handtücher gibt es fast überall zu kaufen – in Kaufhäusern, Einrichtungsgeschäften oder Online-Shops von Herstellern. Sie tauchen im Sortiment von Discountern, Drogerien und sogenannten Billigketten auf. In den letzteren Fällen sind die Preise für Handtücher oft am niedrigsten. Gibt es Qualitätsunterschiede? Sind günstige Preise automatisch ein Zeichen für geringe Qualität? Genau das wollen wir einmal beleuchten. Dabei beschränken wir uns auf klassische Frottierhandtücher aus Baumwolle. Denn sie sind am meisten verbreitet.
Qualitäts-Check – wo sparen manche Hersteller?
Es ist bei Handtüchern wie mit vielen anderen Produkten: Günstige Preise bedeuten meistens, dass der Hersteller irgendwo spart – entweder beim Material oder bei den Lohnkosten. Genau diese Punkte lassen sich prüfen, wenn man ein Handtuch kaufen möchte. Zuerst einmal lohnt der Blick auf das Herstelleretikett oder die Produktinformation. Steht da „Made in Germany“? Hier ist die erste Orientierung, wo gespart wird. Lohnkosten beispielsweise liegen in Deutschland oft höher als wenn eine Markenkette ihre Handtücher außerhalb Deutschlands herstellen lässt. Der zweite Qualitäts-Check betrifft die Handtücher direkt. Fühlen sie sich dünn und leicht an? Oder sind sie von „schwerer“ Qualität? Erkennt man ein flaches Gewebe, auf dem sich die Frottierschlingen verteilen? Oder hat man eine dichtes Gewebe vor Augen und kann nicht erkennen, was sich darunter verbirgt? Diese zweite Variante mit dickem Volumen ist definitiv die bessere Wahl. Hier ist viel Material verarbeitet worden. Und das ist gut. Kann man das Handtuch nicht mit Händen und Augen prüfen, hilft beim Online-Kauf die Gewichtsangabe. Ein gutes Frottierhandtuch sollte minimal 380 g/ m² wiegen, wirklich gut wird es ab 420 g/m².
Warum ist das Material wichtig?
Handtücher sollen Wasser aufnehmen, damit wir uns abtrocknen können. Das ist ihr einziger echter Zweck. Je mehr Material ordnungsgemäß verarbeitet ist, umso mehr Wasser kann das Handtuch aufsaugen. Es hat dadurch eine bessere Trocknungsqualität. Außerdem fühlen sich Frottierhandtücher flauschiger auf der Haut an, wenn sie dicht und voluminös verarbeitet sind. Das Material kann weitere Qualitätsmerkmale haben. Anstatt Standard-Baumwolle kann Premium-Baumwolle verwendet werden. Dann fühlt sich ein Handtuch noch weicher an. Hat das Handtuch ein Textilsiegel, zeigt das zusätzliche Qualitäten. Vielleicht hat das Handtuch zusätzlich eine Schadstoffprüfung durchlaufen und ist somit gesichert gesundheitlich unbedenklich. Oder die Baumwolle stammt aus biologischem Anbau. Alles das sind zusätzliche Investitionen für die Gesundheit.
Warum ist die Herkunft wichtig?
Mit Handtüchern ist es wie mit Lebensmitteln. Der regionale Einkauf spart enorm viel Energie- und Transportkosten. Für die Umwelt macht es einen Unterschied, ob Handtücher hierzulande hergestellt werden. Mit regionalem Einkauf stärkt man außerdem die heimische Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze. Vor allem unterliegen die Hersteller in Deutschland und Europa den strengen EU-Regeln, was Umwelt- und Arbeitsschutz betrifft. Bei der Herstellung von Textilien kommen immer chemische Mittel zum Einsatz. Je ferner das Produktionsland liegt, umso ungeklärter ist, ob dabei Wasser verschmutzt wird, gefährliche Stoffe eingesetzt werden oder sicherer Arbeitsschutz fehlt.
Fazit:
Gute Qualitätshandtücher gibt es meist für bezahlbares Geld. Günstige No-Name-Handtücher sind häufig sparsamer verarbeitet, trocknen dann schlechter und fühlen sich weniger gut an. Eine Herstellung innerhalb Europas bringt unter Umständen Umweltvorteile.
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