Es hustet und schnupft, wohin das Auge reicht. Überall scheinen die Erkältungs-Viren auf der Lauer zu sitzen, um nach neuen Opfern Ausschau zu halten. Bis zu fünfmal jährlich erwischt einen der grippale Infekt. Gegen Erkältungen vorzubeugen ist wichtig.
Was aber, wenn der grippale Infekt bereits sein Unwesen treibt und einen von früh bis spät plagt? Von Fieber gebeutelt schleppt man sich nur sehr ungerne zum Hausarzt. Abgesehen davon möchte man sich schließlich keine medizinische Chemie-Keule einverleiben. Gerade bei Erkältungen können darum Hausmittel eine praktische Alternative zu Hustensirup und Nasenspray sein.
Mittags-Pause stellt die wirksamstem Hausmittel gegen Erkältungen vor.
Beim ersten Kratzen im Hals
Wenn es im Hals kratzt und häufiges Räuspern die Stille unterbricht, ist vermutlich eine Erkältung im Anmarsch. Abwenden lässt sich der lästige Schnupfen kaum noch, aber zumindest können sie die Symptome lindern. Geben Sie in ein Glas heißes Wasser einen Esslöffel Honig sowie einen Esslöffel Apfelessig und verrühren Sie die Flüssigkeiten gut miteinander. In kleinen Schlucken langsam trinken und das am besten täglich. Auf diese Weise wird aus dem Kratzen im Hals kein waschechter Schmerz.
Auch gegen Heiserkeit kann ein altbewährtes Hausmittel hilfreich sein: Schneiden Sie eine Zwiebel in Ringe und lassen Sie diese in lauwarmem Wasser ca. drei Stunden ziehen. Anschließend gurgeln Sie mit der Zwiebelwasser-Lösung.
Halsschmerzen
Wenn der Halsschmerz trotzdem zugeschlagen hat, helfen warme Umschläge. Sie fördern die Durchblutung und regen das Immunsystem an.
Ein bisschen aufwendig, aber dafür sehr hilfreich ist der Kartoffelwickel: Zwei bis drei Kartoffeln werden gekocht und anschließend zerdrückt. Die Kartoffelmasse wird schließlich auf ein dünnes Tuch gestrichen. Sobald sie die Wärme der zermatschten Kartoffeln als angenehm empfinden, wickeln Sie sich das Tuch um den Hals. Nehmen Sie ihn erst wieder ab, wenn der Schal aus Kartoffeln seine Wärme vollständig abgegeben hat.
Durchatmen bei verstopfter Nase
Bevor der Schnupfen heranrollt, fühlt sich die Nase oft trocken an. Inhalieren Sie deshalb einmal täglich für zehn Minuten Salzwasser. Der Wasserdampf sorgt dafür, dass sich die Nasenhärchen schneller bewegen und Schleim abtransportieren.
Will der Schnupfen nicht richtig fließen und verstopft lieber hartnäckig Ihre Nase, sollten Sie einen Kamillendampf machen. Dazu erhitzen Sie getrocknete Kamillenknospen (notfalls auch Kamille-Teebeutel) in einem Topf mit Wasser bis kurz vor dem Siedepunkt. Dann beugen Sie sich über das dampfende Wasser und atmen den Dampf tief durch die Nase ein. Intensiviert wird dieses mittel, indem man sich zusätzlich ein Handtuch über den Kopf legt. So kommt Ihr Schnupfen so richtig in Fahrt und die Nase und Bronchien werden befreit. Aber Vorsicht, nicht dass Sie sich am Wasser verbrennen!
Besonders ärgerlich ist Schnupfen zur nächtlichen Stunde, denn Schlafen mit verstopfter Nase gestaltet sich schwierig. Anstatt sofort zum Nasenspray zu greifen, könnten Sie es zuvor mit ätherischen Ölen versuchen. Tröpfeln Sie etwas Eukalyptus-Öl neben sich aufs Kopfkissen und atmen Sie tief durch.
Gegen das Fieber
Die guten alten Wadenwickel dürften wohl jedem ein Begriff sein, immerhin wurde man als Kind damit oft genug geplagt. Was früheren Generationen treue Dienste geleistet hat, kann auch heute nicht allzu verkehrt sein.
Hierzu verwendet man zur Fiebersenkung Baumwolltücher (z.B. Küchenhandtücher), die in lauwarmem Wasser getränkt wurden (nicht kalt!). Die feuchten Tücher werden um die Unterschenkel gewickelt; Fuß- und Kniegelenk liegen dabei frei. Damit Bett oder Sofa nicht allzu nass werden, sollte man ein Handtuch unter den Beinen ausbreiten.
Zwanzig bis dreißig Minuten bleiben die Wickel an den Waden und entziehen dem Körper Wärme. Falls der fiebrige Patient allerdings kalte Hände und Füße hat, sollte man vor einer fiebersenkenden Behandlung mit Wadenwickeln absehen.
Außerdem sollten Sie bei Fieber besonders viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Als Faustregel gilt: Pro Grad Temperaturerhöhung über 37°C mindestens einen halben Liter Wasser oder Tee zusätzlich!
Gegen die Hustenplage
Viele Erkältungen gehen glücklicherweise ohne Husten von statten. Wenn dieser ungebetene Gast dann aber doch einmal vorbeischaut, ist er ein sehr hartnäckiger Zeitgenosse.
Mixen Sie sich Ihren eigenen Hustensaft aus Zitronen. Hierzu schälen Sie vier Bio-Zitronen und schneiden Sie in Scheiben. Diese werden in einer Schüssel dick mit Zucker bestreut. Ungefähr zwölf Stunden müssen Sie jetzt noch ausharren; solange benötigen die gezuckerten Zitronen nämlich zum Ziehen. Der entstanden Sirup kann nun abgefüllt und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dreimal täglich einen Esslöffel mit Saft sollten Sie schlucken, um dem Husten den Kampf anzusagen.
Sehr wirksam gegen Husten – allerdings auch recht unangenehm – ist der so genannte Schmalzwickel. Auf zwei Stofflappen (z.B. ein Geschirrhandtuch, das nicht mehr benötigt wird), wird stückchenweise Schweineschmalz gegeben. Nun platziert man die Stofffetzen jeweils auf einem Stück Alufolie im Backofen und erhitzt sie. Wenn das Schmalz zerlaufen ist, nehmen Sie den Stoff aus dem Ofen und lassen ihn ein wenig abkühlen. Sobald die Temperatur des Schmalzes auf der Haut gut erträglich ist, legt man jeweils einen Stopfflappen auf Brust und Rücken des Patienten und fixiert diesen mit Alufolie, einem Schal oder einem alten, engen T-Shirt. Danach packt man sich dick in Pullis und Decken ein und lässt die Hitze wirken.
Sollte sich die Genesung hinziehen, zögern Sie trotz aller Hausmittelchen nicht, einen Arzt aufzusuchen.
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