Sind sie neulich einem Igel begegnet? Die stacheligen Tiere sind momentan auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf für den Winter und das ist gar nicht so einfach. Nicht nur Straßen werden dem Igel zur Gefahr, auch Gärten sind oftmals nicht mehr das, was sie einmal waren.
Igel sucht Unterschlupf
Sichere Verstecke für Igel in Winterruhe sind rar geworden. Wenn Gartenliebhaber ihre Grünflächen, ihren Kompost oder ihre Gartenhütte für den Winter vorbereiten, wird meist aufgeräumt, weggebracht oder verbarrikadiert. Für einen überwinternden Igel finden sich dort kaum mehr Ruheplätze.
Umso dankbarer ist das Tier, wenn ihn sein menschlicher Gastgeber berücksichtigt und ihm etwas Gutes tut. Mit folgenden Maßnahmen bereiten Sie Igeln ein behagliches Heim für die kalte Jahreszeit:
- Entfernen Sie nicht alles Laub aus Ihrem Garten. Schichten Sie es vielmehr zu kleinen Haufen. Diese können dem Igel nicht nur als Unterschlupf dienen, sondern auch als hervorragende Nahrungsquelle. Verrottendes Laub zieht Insekten und Würmer nämlich magisch an und diese sind eine Leibspeise des stacheligen Freundes.
- Wenn Sie ein letztes Mal vor dem ersten Frost Ihren Rasen mähen, nehmen Sie es unter Sträuchern oder Hecken einfach mal nicht so genau. Lassen Sie dort nämlich Gräser stehen, haben Unterschlupf suchende Igel einen hervorragenden Schutz hinter dem Grasgeflecht.
- Auf das künstliche Düngen Ihrer Gartenpflanzen können Sie getrost verzichten. Greifen Sie stattdessen zu natürlichen Düngemitteln wie beispielsweise Rindenmulch. Auf diese Weise sparen sie Geld und Ihr Igel-Gast nimmt keine gefährlichen chemischen Stoffe zu sich.
- Wenn Sie während des Winters gerne einen Igel beherbergen würden, müssen Sie ihn auch hereinlassen. Oftmals sind Gärten vom Nachbargrundstück durch akkurate und sorgsam gepflegte Zäune umgeben. Soll ein Igel unter ihnen durchschlüpfen können, dürfen Sie den Boden nicht berühren.
Liebe geht durch den Igel-Magen
Auch Igel schlemmen gerne. Dies gilt insbesondere für die kalte und meist nahrungsarme Jahreszeit. Lassen Sie Ihrem garteneigenen Igel doch regelmäßig eine kulinarische Köstlichkeit zukommen:
- Wählen Sie einen geschützten Platz in Ihrem Garten aus, an welchem Sie regelmäßig Futter platzieren möchten. Keine Sorge, Igel haben einen ausgesprochen guten Geruchssinn und werden Essbares rasch finden.
- Damit sich keine Hunde oder Katzen aus der Nachbarschaft über das Igel-Futter hermachen, schützen Sie es am besten mit einer umgestülpten Obstkiste oder etwas ähnlichem. Versehen Sie Ihren Futterschutz mit einer Öffnung, durch die der Igel problemlos hinaus und hinein gelangen kann.
- Füttern Sie Igel mit Katzenfutter (Nassfutter) oder speziellem Igelfutter. Dies gibt es mittlerweile in jeder Zoohandlung. Versorgen Sie den kleinen Kerl außerdem täglich mit einer Schale Wasser. Igel vertragen übrigens keine Milch.
Krankheitssymptome bei Igeln
Wer einen überwinternden Igel kulinarisch versorgt, möchte natürlich auch einmal einen Blick auf ihn werfen. Nicht wenige Igel weisen allerdings Krankheitssymptome auf und bedürfen tierärztlicher Behandlung. Sollte Ihr kleiner Freund schwanken, extrem unterernährt sein, husten oder röcheln, sollten Sie ihn zu einem Tierarzt oder zur nächsten Igelauffangstation bringen.
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