Die Elektromobilität ist in aller Munde. Elektroautos, E-Bikes oder auch E-Roller sind ein großer Trend. So haben wir uns auf die Probefahrt mit einem Elektroroller gefreut.
Der erste Eindruck
Das Aussehen greift die klassische Form der Roller der Nachkriegszeit auf und liegt mit diesem Retro-Style voll im Trend. Die Modellbezeichnung unterstreicht das Design. Der Roller sieht aus wie herkömmliche Roller, nur bei näherem Betrachten fällt die veränderte Antriebseinheit und der fehlende Auspuff auf.
Die Wertigkeit des Rollers entspricht den Erwartungen, wobei natürlich wie bei modernen Rollern üblich kein Blech oder echtes Chrom verbaut ist. Die Kunststoffe sind jedoch gut verarbeitet. Besonders positiv aufgefallen ist uns die hochwertige Sitzbank sowie die hübschen Weißwandreifen.
Die Probefahrt des Kumpan 1953
Wir konnten nach kurzer Einweisung mit dem Roller losfahren. Sofort fällt das angenehme fast lautlose Fahren auf. Die Beschleunigung auf 30, 40 und bis 45 km/h geht zügig voran. Auch die leichten Steigungen auf unserer Strecke schafft der Roller mühelos. Bei einer Leistung von nur 2,7 PS bzw. 2.000 Watt haben wir keine Rekordwerte erwartet und waren so auch zufrieden. Für den noch etwas flotteren Ampelstart oder auch an einer noch größeren Steigung kann mit einem Schalter am Lenkrad für zehn Sekunden eine etwas höhere Leistung abgefragt werden. In diesem Boost Modus stehen dann 3,4 PS oder 2.500 Watt zur Verfügung.
Wir meinen, dass die Leistung für den Stadtverkehr völlig ausreichend ist. Die zulassungsbedingte Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 45 km/h kann dem Roller nicht nachteilig angerechnet werden, auch wenn wir gerne eine Leistungsreserve für den Fall der Fälle zu Verfügung hätten.
Das Fahrverhalten, insbesondere die Kurvenlage empfanden wir als gut. Aber auch hier darf nicht allzuviel von einem für niedrige Geschwindigkeiten ausgelegten Roller erwartet werden. Richtig gut gefallen haben uns die beiden hydraulischen Scheibenbremsen vorne und hinten, die den Kumpan 1953 sehr gut und sicher verzögern und Vertrauen schaffen.
Die Ausstattung
Unser Roller war mit einem Helmkoffer ausgestattet, der die sichere Verwahrung eines Integralhelms und weiterer Kleinigkeiten ermöglicht. Der Deckel war einfach zu öffnen, arretiert jedoch nicht im geöffneten Zustand. Der Roller verfügt über ein kleines offenes Handschuhfach, das beispielsweise das Handy aufnimmt. Der Clou dabei ist der USB-Anschluss beim Handschuhfach, mit dem das Mobiltelefon geladen werden kann. Ein weiteres Extra unseres Rollers waren die Weißwandreifen, die mit happigen rund 200 Euro zu bezahlen sind.
Der Roller verfügt standardmäßig über einen Akku, der bei 45 km/h ca. 33 km Reichweite bieten soll. Unser Kumpan 1953 war mit drei Akkus voll ausgestattet und könnte so bis zu 100 km weit fahren. Für jeden zusätzlichen Akku sind ca. 700 Euro einzuplanen. Gut gefallen hat uns, die flexible Herausnahme der einzelnen Akkus. Ein Akku wiegt ca. 9 kg und kann auch mit einem Umhängegurt leicht getragen werden. Durch die Flexibilität der Akkus kann auch dann noch gefahren werden, wenn ein Akku zu Hause am Ladegerät hängt. Eine Ladestandanzeige am Lenker zeigt stets den Ladestand der angeschlossenen Batterien, wobei eine weitere Ladeanzeige direkt am Akku den Ladestand verlässlich in Prozent der Restreichweite anzeigt. Wir meinen, dass zwei Akkus notwendig sind und auf einen dritten Akku verzichtet werden kann. Die Reichweite liegt dann immer noch bei ca. 66 km und zudem bleibt dann etwas Stauraum unterm Sitz für beispielsweise das Ladegerät oder Schals und Handschuhe übrig.
Das Leergewicht des Kumpan 1953 liegt bei 66 kg und bleibt selbst mit zwei Akkus und dann nur 84 kg deutlich unter dem Gewicht eines herkömmlichen Rollers.
Die Bedienung von Licht, Blinker oder Hupe entsprechen dem guten Standard herkömmlicher Roller. Alleine der Schiebe-Drück-Schalter des Blinkers bedarf etwas Gewöhnung. Toll ist der serienmäßige Tempomat, der den Roller bei längeren Fahrten auf Tempo hält ohne dass der Fahrer den Gasgriff stets voll gedreht halten muss. Ein praktisches Detail wie wir meinen.
Unser Fazit
Die E-Mobilität ist wie wir finden für einen Roller wie den Kumpan 1953 geradezu ideal. Mit einem Roller legt man regelmäßig kürzere innerstädtische Strecken zurück, so dass die Ladekapazität der Akkus kein Problem darstellt. Insbesondere dann nicht, wenn immer ein Akku als Reserve im Roller verbleiben kann.
Erleichtert wird das Laden durch die herausnehmbaren Akkus, die so bequem mit in die Wohnung genommen werden können. Man ist somit nicht auf öffentliche Stromtankstellen oder eine eigene Garage mit Steckdose angewiesen. Dies sind alles Gründe weshalb unsere Redaktion Zweiräder für die idealen Pioniere des neuen E-Zeitalters hält.
Der Kumpan 1953 ist ein gelungener Roller. Uns sind bei der Probefahrt keine Schwächen aufgefallen. Soweit oben Details angesprochen wurden, die uns nicht vollständig überzeugt haben, sind dies sicherlich Kleinigkeiten. Wir können uns vorstellen, dass der Kumpan zu einem echten Kumpel werden kann und würden diesen für den Stadtbetrieb jedem herkömmlichen Benzinroller vorziehen. Wichtig ist noch die Zulassung des von uns getesteten Modells für nur eine Person. Der Hersteller hält jedoch ein zweites etwas größeres Modell – den Kumpan 1954 – für den Zweipersonenbetrieb bereit.
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Kumpan-Händler Roth in Stuttgart
Email: info@auto-roth-gmbh.de
Telefon: 0711/ 75 85 74 90
Impressionen