Wer den Sprung in die Selbständigkeit wagt und einen eigenen Gastronomiebetrieb eröffnen möchte, muss vielerlei regeln und im Vorfeld bedenken. Angesichts der bürokratischen und praktischen Hürden geraten Marketingmaßnahmen und zielgerichtete Werbung häufig in den Hintergrund. Dabei sind gerade lokale Werbemaßnamen außerordentlich wichtig, um von Anfang an begeisterte Gäste im neu eröffneten Gastrobetrieb empfangen zu dürfen. Erfahren Sie hier, welche Marketinghebel sich fürs Gastgewerbe eignen.
Potentielle Gäste passgenau ansprechen
Um die eigene gastronomische Neugründung vom Wettbewerb abzuheben, ist es sinnvoll, sich genaue Gedanken zur Zielgruppe zu machen: Wen soll das kulinarische Angebot ansprechen? Werbung – ob überregional oder lokal – sollte stets auf die eigene Zielgruppe zugeschnitten werden. So hängen Bildsprache, Farbgebung und Tonalität von Anzeigen vom jeweiligen Adressaten ab.
Darüber hinaus stellt sich die Frage nach dem geeigneten Werbekanal, d.h. über welche Medien man Gäste für das Lokal werben möchte. Ältere zahlungskräftige Klientel nutzt andere Informationsquellen als junge Leute, Berufspendler suchen andere Gastronomieangebote als eine Familie, die sich zum großen Geburtstagsessen verabredet.
In sozialen Netzwerken werben
Lange zierte man sich im Gastrobereich, Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken zu schalten. Zu hoch erschien vielen der Streuverlust. Tatsache ist, dass Social Media mittlerweile über zahlreiche sehr aktive Nutzerinnen und Nutzer verfügt, die auf Angebote und Informationsdienste der einzelnen Social Media-Plattformen engagiert zugreifen. Ob Werbeanzeigen oder inhaltliche Veröffentichungen – in sozialen Netzwerken trifft man auf ein breites Publikum, das man verhältnismäßig günstig und vor allem zielgerichtet ansprechen kann. Anders als in den Anfängen des Social Media Marketing, verfügen die Plattformen heute über ein immenses Datenkapital, das passgenaue Werbung erlaubt. Lokale und zielgerichtete Anzeigen sind in sozialen Netzwerken ohne Weiteres möglich.
Auch eine eigene Fanpage bei Facebook, Instagram, Pinterest oder anderen Plattformen bietet sich an. Gerade im gastronomischen Bereich, beispielsweise bei der Eröffnung eines Cafés, kann man mit Hilfe von Food-Fotos Nutzer emotional ansprechen und darüber hinaus positive Kommentare und Rezensionen sammeln. Zudem eignen sich eigene Fanpages, um Gewinnspiele und besondere Aktionen für Festtage zu bewerben. Einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten, die Social Media bietet, erhält man im Leitfaden Social Media für Unternehmen der IHK München. Daneben findet man auf den Unternehmenswebsites und Blogs von Werbeagenturen häufig sehr zweckmäßige und praxisnahe Tipps für Social Media Aktivitäten. Da Existenzgründer in der Gastronomie viele Verpflichtungen haben und sich in erster Linie um den reibungslosen Ablauf in Café, Bistro, Bar oder Restaurant kümmern müssen, sollte man die professionelle Hilfe einer Agentur in Erwägung ziehen. Gemeinsam mit einer kompetenten Werbeagentur legt man zielführende Maßnahmen im Social Media Marketing fest, erstellt Fanpages und plant Anzeigenkampagnen. Der Vorteil eines Dienstleisters in Sachen Werbung liegt auf der Hand: Man lagert einzelne To Do’s aus und verfügt über einen Ansprechpartner in Sachen Social Media oder anderer Erfordernisse des Online Markeing, beispielweise was Contenterstellung für die eigene Unternehmenswebsite angeht.
Lokal und analog werben
Neben einer digitalen Marketingstrategie sollte man die „altmodische“ Variante der Werbung nicht vergessen. Pakatwerbung oder Anzeigen in Wochenzeitungen sprechen Publikum an, das nicht oder seltener in soziaeln Netzwerken aktiv ist. Dass der Erfolgsfaktor solch analoger Aktionen schwer bis gar nicht messbar ist, ist ein Nachteil. Jedoch sollte man die Wirkkraft optisch ansprechender Plakate nicht unterschätzen. Gerade für eine Neueröffnung lohnt die Investition sicherlich. Auch Probieraktionen, Rabatte, Bonuskarten oder Feierlichkeiten kann man mit Hilfe professioneller Flyer oder Schilder bewerben.
Auf Kundenstimmen reagieren
Wer ein neues Café ausprobieren möchte oder in einer fremden Stadt nach einem günstigen Restaurant sucht, startet seine Suche nicht selten bei Google Maps. Ein Eintrag in den Kartendienst samt Verweis auf die eigene Website und stets aktueller Öffnungszeiten ist für ein Gastronomie-Start-up also erste Pflicht. Da Google Usern die Möglichkeit bietet, Rezensionen zum besuchten Lokal zu verfassen, sollte man als Existenzgründer täglich ein wenig Zeit investieren, um Kundenstimmen wahrzunehmen, sich für Lob zu bedanken, Verbesserungsvorschläge aufzugreifen oder gegebenenfalls auf Kritik angemessen zu reagieren. Erkennen die Nutzerinnen und Nutzer, dass sich ein Gastronom kümmert und sich einsetzt, hinterlässt dies – selbst bei gelegentlichem negativen Feedback – meist einen positiven Eindruck und dem Erfolg des eigenen Gastrobetriebes steht nichts mehr im Wege.
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