Spätestens seit Dr. med. Eckart von Hirschhausens amüsantem Wörterbuch zum Ärztedeutsch wissen wir: Ärzte richtig zu verstehen ist manchmal gar nicht so einfach. Damit man ärztliche Befunde richtig einordnen kann, wurde eine Online-Plattform gegründet, die den „Übersetzer“ spielt.
Medizinisch – die unverständliche Sprache?
Medizinische Fachbegriffe und verschachtelte Sätze machen es dem Patienten nicht einfach, ärztliche Befunde zu seinen physischen oder psychischen Beschwerden richtig einzuschätzen. Zeitdruck und tägliche Arbeitsroutine lassen den Mediziner manchmal vergessen, dass seine Diagnose für Otto Normalbürger durchaus erklärungsbedürftig sein kann. Nicht selten verwirren ärztliche Befunde einen medizinisch nicht ausgebildeten Menschen oder flößen ihm sogar Angst ein.
Schluss damit, meinten Anja Kersten, Johannes Bittner und Ansgar Jonietz, die drei Gründer von „Was hab‘ ich?“, einer gemeinnützigen GmbH, die im Dschungel medizinischer Fachsprache Abhilfe schaffen möchte.
Kostenlose Hilfe dank freiwilliger „Übersetzer“
Verständliche Sprache statt fachlicher Floskeln? Das geht und ist darüber hinaus auch noch kostenlos. Wer etwas ratlos über seinem Befund sitzt und sich über die Tragweite des Geschriebenen klar werden möchte, kann dies online auf der Plattform washabich.de machen. Das Vorgehen ist denkbar einfach: Man lädt seinen ärztlichen Befund einfach hoch oder faxt ihn an das soziale Unternehmen. Zwei DinA4-Seiten sollten allerdings nicht überschritten werden.
Das ehrenamtliche Team hinter der Plattform, bestehend aus ca. 600 Medizinstudenten und Medizinern, „übersetzt“ die ihnen anvertrauten Dokumente anschließend in eine allgemein verständliche Sprache.
„Was hab‘ ich?“ ist ein praktischer und sozialer Dienst, der unkompliziert Hilfe bietet. Wem, die „Übersetzung“ via Internet aber immer noch nicht schnell genug geht, kann auch auf den von „Was hab‘ ich?“ mitinitiierten Befunddolmetscher zurückgreifen: Mit ein paar Klicks erhält man Aufschluss über Befunde der drei Untersuchungen CT, MRT und Röntgen an Hüfte, Knie, Wirbelsäule und Kopf. Das Angebot wird aber ständig ausgeweitet und dient ratlosen Patienten als erste Anlaufstelle im Wirrwarr des Ärztejargons.