Reifen richtig lagern und montieren – so wird’s gemacht
Wenn Ihr Auto nicht mit Ganzjahresreifen, sondern jeweils mit Sommer- und Winterreifen ausgerüstet ist, wird es jetzt vor Beginn der kalten Saison Zeit für einen Wechsel. Zwei Dinge sind dabei wichtig: Dass Sie die Winterreifen korrekt montieren und die Sommerpneus richtig lagern, damit Sie keinen Schaden nehmen. Wir geben Ihnen nützliche Tipps, wie Sie dabei am besten vorgehen.
Der Wechsel ist übrigens eine gute Gelegenheit, Ihre Sommerreifen gründlich zu überprüfen. Falls sie verbraucht erscheinen oder nicht mehr die nötige Profiltiefe aufweisen, sollten Sie sich jetzt schon einen neuen Satz für das nächste Jahr anschaffen.
Winterreifenpflicht in Deutschland
In Deutschland gilt seit dem Jahr 2010 die „situative“ Winterreifenpflicht. Sie besagt, dass Sie bei Schnee und Schneematsch sowie bei Reif- und Eisglätte Winterreifen benötigen. Ein bestimmtes Datum wie in anderen Ländern gibt es also nicht.
Bei einem Verstoß gegen diese Verordnung, drohen Ihnen Bußgelder, die nach Tatbestand gestaffelt sind, und Punkte in der Flensburger-Kartei zur Folgen haben.
Reifen richtig lagern
Autoreifen sind empfindlich gegen äußere Einflüsse wie Luftfeuchtigkeit, niedrige Temperaturen, UV-Strahlung, Chemikalien oder Öl. Deshalb sollten Sie bei der Lagerung ihrer Reifen die folgenden Hinweise beherzigen.
Markieren Sie Ihre Reifen
Nach der Demontage sollten sie die Reifen für eine leichtere Wiedermontage im Frühling mit Kreide entsprechend ihrer Position markieren. dies kann beispielsweise so aussehen:
– VR = vorne rechts
– VL = vorne links
– HR = hinten rechts
– HL = hinten links
Der geeignete Lagerort
Bringen Sie Ihre Reifen in einem geschlossenen Raum unter, der kühl, trocken und dunkel ist, etwa im Keller oder auf dem Dachboden. Die Temperaturen sollten in einem Bereich zwischen 10 °C und 25 °C liegen. Ihre Garage ist – falls nicht beheizt – nicht geeignet, da hier im Winter Frostgefahr besteht. Es gibt jedoch auch Schutzmittel in Form von Sprays, mit denen die Reifen besprüht werden können. Dadurch wird eine Rissbildung auf Grund zu niedriger Temperatur vermieden. Lagern Sie die Reifen nicht neben einem Fenster, denn durch direkt einfallendes Sonnenlicht und dessen UV-Strahlung wird das Gummi angegriffen. Achten Sie auch auf die Sauberkeit des Lagerplatzes und auf eine ausreichende Belüftung. Die Luftfeuchtigkeit sollte optimal zwischen 50% und 60% betragen.
Behandlung der Reifen vor dem Einlagern
Kleine Steinchen und anderen Schmutz sollten Sie aus dem Profil entfernen. Anschließend waschen Sie die Reifen gründlich und trocknen sie ab. Es gibt spezielle Präparate, die ein Austrocknen des Gummis verhindern. Hier sollten Sie genau nach den Anweisungen des Herstellers vorgehen, um einen vorzeitigen Verschleiß auf Grund ungeeigneter Produkte zu vermeiden. Pumpen Sie die Reifen vor der Einlagerung noch einmal auf, am besten mit einem halben Bar über dem normalen Betriebsdruck. Dadurch beugen Sie einem Druckverlust während der langen Lagerzeit vor.
Position während der Lagerung
Mit einem passenden, konkav gewölbten Gestell können die Reifen senkrecht hingestellt werden. Ansonsten bietet sich, sofern sie auf den Felgen aufgezogen bleiben, eine waagerechte Stapelung an, wenn möglich auf einer Unterlage aus Holz oder dickem Karton. Ein einzelnes Aufhängen funktioniert auch.
Es gibt eigens für die Lagerung vorgesehene Reifentaschen, mit denen die Pneus vor Beschädigungen, Feuchtigkeit und Schmutz geschützt werden. Verwenden Sie keine gewöhnlichen Müllbeutel oder Plastiksäcke, denn darin kann sich Kondenswasser ansammeln und die Reifen beschädigen.
Kein passender Platz vorhanden?
Wenn Sie zu Hause nicht über einen geeigneten Lagerort verfügen, können Sie einen professionellen Reifenlagerdienst in Anspruch nehmen oder bei Ihrem Autohändler nachfragen. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass die genauen Lagerbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc. vertraglich zugesichert werden.
Winterreifen korrekt montieren
Nehmen Sie zuerst die Bedienungsanleitung für Ihr Fahrzeug zur Hand und schauen Sie nach, an welchen Stellen Sie den Wagenheber ansetzen können. Anschießend sollten Sie die benötigten Werkzeuge bereitlegen. Dazu zählen ein Drehmomentschlüssel mit der passenden Nuss, ein Radkreuz, eine Drahtbürste, eine Box für die Schrauben, Kreide zum Markieren und eventuell Handschuhe.
Achten Sie auf einen waagerechten und stabilen Stand des Wagens. Ziehen Sie die Handbremse an und legen Sie den ersten Gang ein, bei einem Automatikgetriebe wählen Sie die Stellung „P“. Positionieren Sie nun den Wagenheber für den ersten Reifen zunächst nur an der richtigen Stelle, ohne dass Fahrzeug anzuheben. Dann lösen Sie die Schrauben mit dem Drehkreuz leicht an.
Jetzt kann der Wagen angehoben werden, um die Schrauben ganz herauszudrehen. Bei der letzten halten Sie das Rad fest in Position. Ziehen Sie den Reifen waagerecht ab und reinigen Sie mit der Drahtbürste anschließend die Auflagefläche gründlich.
Setzen Sie den Winterreifen auf und drehen Sie die Schrauben mit dem Radkreuz wieder ein, ohne Sie ganz fest anzuziehen. Danach senken Sie ihr Auto mit dem Wagenheber so weit ab, dass der Reifen gerade den Boden berührt. Stellen Sie den Drehmomentschlüssel laut Bedienungsanleitung ein und ziehen Sie die Schrauben über Kreuz fest an. Das wiederholen Sie bei den übrigen Rädern.
Überprüfen Sie vor der ersten Fahrt den Reifendruck und pumpen Sie eventuell Luft nach. Wenn Ihr Wagen über ein Reifendruckkontrollsystem verfügt, ist dieses neu einzustellen.
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