Zwischen dem sechsten und dem zwölften Lebensmonat wachen viele Babys häufiger nachts auf. Das ist ganz natürlich: Aufgrund ihrer zunehmenden Mobilität erleben sie tagsüber jede Menge aufregender Dinge, die sie nachts in Träumen verarbeiten. Verändertes Schlafverhalten bei Kleinkindern kann jedoch auch andere Ursachen haben und mancher Schlafstörung kann man sogar Einhalt gebieten.
Entwicklungs- und Trotzphasen
Entwicklungsschübe bei Babys und Kleinkindern führen häufig dazu, nicht mehr durchschlafen zu können. Krabbeln oder Laufen lernen wirken sich so auf Schlafgewohnheiten, mitunter aber auch auf den Appetit aus.
Ähnlich verhält es sich mit der Trotzphase von Kindern. Im Alter von zwei bis drei Jahren werden Kids für gewöhnlich selbständiger: Sie wollen ihre Umgebung erkunden, Zusammenhänge selbst herausfinden und Vorgänge alleine meistern. Nachts verlangen die Kleinen dann jedoch öfter nach der Nähe der Eltern, klettern ins Bett von Mama und Papa oder rufen die Eltern lautstark ans Kinderbett.
Akzeptieren Sie das Nähebedürfnis Ihres Kindes und achten Sie während dieser Phasen darauf, ihm Geborgenheit zu bieten. Da das Kind während der Trotzphase die Erkenntnis gewinnen muss, dass die eigenen Vorstellungen und die der Eltern nicht immer zueinander passen, ist es häufig verunsichert und benötigt einen „sicheren Hafen“.
Veränderungen der Gewohnheiten
Auch veränderte Umstände können das Schlafverhalten des Kindes empfindlich beeinflussen. Positive wie negative Ereignisse können Schlafstörungen verursachen, beispielsweise ein Umzug, eine Urlaubsreise oder ein neuer Kindergarten. Grundsätzlich sollte man an festen Gewohnheiten und Schlafzeiten festhalten.
Daneben können auch äußere Umstände an den Schlafproblemen schuld sein. Eine zu helle Straßenlaterne, Kälte oder besondere Hitze machen schließlich auch jedem Erwachsenen nachts zu schaffen. Versetzen Sie sich in Ihr Baby hinein und schaffen Sie eine Wohlfühl-Umgebung, in der sich Ihr Kind pudelwohl in seine Kissen schmiegt.
Schmerzen beim Zahnen
Während einige Babys keine Probleme beim Zahnen haben, sorgt es bei anderen Kindern für große Schmerzen und in der Folge für Schlafprobleme. Ist die Wange Ihres Kindes heiß und das Zahnfleisch gerötet, wacht Ihr Kind vermutlich wegen der Schmerzen nachts auf. Ein Zahnungsgel kann erste Hilfe leisten. Im Notfall tut es aber auch ein frischer Wachlappen, der mit kaltem Wasser getränkt wurde. Lassen Sie Ihr Kind ein wenig darauf herumkauen und spenden Sie ihm Trost.
Fehlende Müdigkeit
Gerät der Schlafrhythmus Ihres Kindes aus den Fugen, müssen Sie ihn langsam wieder regulieren. Ein Schlafprotokoll hilft Ihnen dabei, den Überblick zu behalten. In der Regel dauert es allerdings einige Wochen bis sich eine neue Gewohnheit durchgesetzt hat. Durchhalten lohnt sich aber.
Bild: Neugeborene schlafen von Vera Kratochvil