Die Deutschen bevorzugen ein Haus, welches schlüsselfertig gebaut wurde. Ob Stein auf Stein oder Holzmodul auf Holzmodul wie beim Fertighaus: In beiden Fällen ist es möglich, schlüsselfertig zu bauen. Was macht den Unterschied zwischen einem „schlüsselfertigen“ und einem „schlüsselunfertigem“ Haus aus? Was heißt eigentlich schlüsselfertig? Erfahren Sie in diesem Artikel mehr zum Thema Fertighäuser.
Definition von „schlüsselfertig“
Ein schlüsselfertiges Haus ist ein Haus, welches dem Bauherren in einem Zustand übergeben wird, der den unmittelbaren Einzug erlaubt. Damit bezieht sich der Begriff schlüsselfertig nicht nur auf das Haus, sondern im Prinzip auf die eigentliche Übergabe. Trotz dieser ersten Definition ist der Begriff mit viel Interpretationsspielraum behaftet. So könnte man darunter beispielsweise ein Haus verstehen, dass mit einer fertig eingebauten Küche ausgestattet ist. Oder mit einem fertigen Garten. Tatsächlich ist beides normalerweise nicht so: Wer ein schlüsselfertiges Haus baut, der muss sich um Küche und Garten, aber auch um andere Objekte wie Lampen und um die Einrichtung selbst kümmern. Man kann davon ausgehen, dass indes der Rohbau und der Ausbau gemacht worden sind. Das heißt, dass Sie sich nicht um den Boden, die Tapete oder um die Sanitäranlagen Gedanken kümmern müssen. Die sind schon eingebaut.
Wie gerne bauen die Deutschen schlüsselfertig?
Leider ist bisher nicht genau auszumachen, wie viele Häuser in Deutschland schlüsselfertig gebaut werden und wie viele nicht. Tatsächlich wird dieser Unterschied statistisch bisher nicht erfasst, zumindest nicht in der deutschen Baupreis- und Bautätigkeitsstatistik. Details dazu und zu den Baupreisen finden lassen sich in einem Paper zum Häuserpreisindex finden. Aufgrund der zahlreichen Artikel zum Bau eines Eigenheims, kann man jedoch davon ausgehen, dass die Deutschen sehr gerne schlüsselfertig bauen. Kein Wunder: Das schlüsselfertige Bauen ist zwar teurer, spart aber Zeit und gegebenenfalls auch Nerven.
Wichtig ist der Bauvertrag
Der Begriff „schlüsselfertig“ alleine lässt viel Spielraum für Überraschungen bei der Übergabe. Deshalb sollten Sie sich vor dem Bau eines Fertighauses mit dem Bauunternehmen darauf einigen, was bei der Übergabe alles gemacht sein soll bzw. in welchem Zustand das Haus zu übergeben ist.
Im Vorfeld sollten Sie zudem unterschiedliche Angebote miteinander vergleichen, um den passenden Partner für die Umsetzung Ihres Traumhauses zu finden. Viele Fertighaus-Anbieter veröffentlichen Beispielhäuser oder Referenzprojekte auf ihren Websites, beispielsweise die Fertighaus-Konzepte von FingerHaus. Mitunter können Sie zudem Musterhäuser besuchen oder Fertighaus-Kataloge anfordern, um Ihre Bedürfnisse im Vorhinein abzuklären.
Klären Sie mit dem Bauunternehmen, welche Leistungen in welcher Form erbracht werden sollen und kontrollieren Sie deren umsetzung. Dabei sind auch die letzten Winkel des Hauses von Bedeutung: Von der Fußleiste über die Wandfarbe bis hin zu den Armaturen, den Steckdosen, dem Einbautresor und vielem mehr. Auch Kleinigkeiten wie die LAN-Verkabelung sind wichtig und sollten vertraglich festgehalten werden. Viele Bauherren vergessen dabei zum Beispiel schnell, dass nicht nur die Kabel zu verlegen sind. Damit später ein Switch die Leitungen zu einem Netzwerk vereinen kann, müssen die Kabel mit den passenden Steckern versehen sein. Das sind Kleinigkeiten, die schnell 50€ kosten – wenn man es selbst macht. Ansonsten würde es noch teurer. Finanziell weit größere Auswirkungen hat hingegen zum Beispiel das Fehlen einer Alarmanlage gegen Einbrecher – auch das ist für manche im Zusammenhang mit einem schlüsselfertigen Haus selbstverständlich.
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Bild: anna waldl – Pixabay.com