Mal ehrlich, wissen Sie, wofür dieses schmale Papier eigentlich gut ist? Nein? Dann sind Sie in guter Gesellschaft, denn die wenigsten wissen tatsächlich, was hinter dem Sozialversicherungsausweis steckt. Darum ist es nun auch an der Zeit, etwas gegen diese Unkenntnis zu unternehmen.
Was der Sozialversicherungsausweis ist
Der Hintergrund des Sozialversicherungsausweises ist folgender: Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber führen Beiträge an die gesetzliche Sozialversicherung ab. Weil diese dem Versicherungsnehmer eindeutig zugeordnet werden müssen, verfügt jeder Erwerbstätige über eine Rentenversicherungsnummer. Diese begleitet einen ein Leben lang und ist auf dem Sozialversicherungsausweis abgedruckt.
Neben der Nummer finden sich außerdem Vor- und Zuname, Geburtsname und Geburtsdatum auf dem Ausweispapier. Er beinhaltet keine Adressdaten, weshalb er – glücklicherweise – nicht bei jedem Umzug aktualisiert werden muss.
Wozu der Sozialversicherungsausweis dient
Durch den Sozialversicherungsausweis soll Leistungsmissbrauch und Schwarzarbeit verhindert werden. In den Branchen, die davon besonders betroffen sind, waren die Beschäftigten darum lange Zeit verpflichtet, den Sozialversicherungsausweis mit sich führen, beispielsweise im Baugewerbe oder im Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe. Seit 2009 können sich Arbeitnehmer in bestimmten, von Schwarzarbeit häufig betroffenen Branchen, auch mit Personalausweis, Reisepass oder einem Ersatzdokument ausweisen.
Wie man ihn erhält
Wenn man noch nicht über einen Sozialversicherungsausweis verfügt, erhält man diesen, sobald man eine Beschäftigung aufnimmt. Die Ausstellung des Ausweises muss nicht eigens beantragt werden, sie erfolgt automatisch.
Das funktioniert so: Der Arbeitgeber meldet die Anstellung seines neuen Mitarbeiters an dessen Krankenkasse. Diese veranlasst nun die Vergabe einer neuen Sozialversicherungsnummer beim Rentenversicherungsträger. Der Sozialversicherungsausweis wird ausgestellt und dem Betroffenen zugesandt.
Berufsgruppen, die von der Sozialversicherungspflicht entbunden sind, erhalten keinen entsprechenden Ausweis; dazu gehören z.B. Beamte.
Sozialversicherungsausweis verloren? Wie man ihn neu beantragt
Wenn man den Sozialversicherungsausweis verloren hat, sollte man diesen Verlust melden. Das ist spätestens dann der Fall, wenn man ein neues Arbeitsverhältnis aufnimmt: Der Sozialversicherungsausweis muss nämlich nun dem neuen Arbeitgeber vorgelegt werden. Dieser wiederum wird ihn seinerseits einfordern.
So wird der Sozialversicherungsausweis neu beantragt, wenn man ihn verloren hat:
- Melden Sie den Ihrer Krankenkasse, dass Sie den Sozialversicherungsausweis verloren haben. Diese leitet die Information an den Rentenversicherungsträger weiter und ein neuer Ausweis wird ausgestellt.
- Der neue Ausweis erreicht Sie per Post; bis dahin können aber vier bis sechs Wochen verstreichen. Da ein neuer Arbeitgeber aber eine Kopie des Sozialversicherungsausweises benötigt, sollte man sich also möglichst schnell um Ersatz bemühen.
- Aber auch hierfür gibt es eine Lösung: Lassen Sie sich von Ihrer Krankenkasse einfach bestätigen, dass von Ihnen der Antrag auf einen neuen Sozialversicherungsausweis gestellt wurde.
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