Immer mehr Menschen starten einen eigenen Blog im Netz. Wer Besucher anziehen möchte, muss jedoch jede Menge Energie in sein neues Online-Baby investieren. Das Herzstück eines Blogs ist der Content. In Fachzeitschriften, Sachbüchern und auch im Web steht fest: Guter Content ist für jeden Pflicht, der seine Leser nicht abschrecken, sondern möglichst lange an sich binden möchte. Content is King! Aber was ist guter Content überhaupt und wie kann man seine Website damit optimieren?
Wer glaubt, er oder sie könne mit einem schnell angelegten Blog im Netz jede Menge Geld verdienen, irrt sich. Bloggen kostet schon als Zeitvertreib viel Mühe. Möchte man mit seinem Blog durchstarten und Geld verdienen, benötigt man neben Disziplin zusätzlich Know-how in Sachen Web, denn nur so kann man sein Internetprojekt auf solide Beine stellen. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Content. Als Content werden sämtliche Inhalte der Website bezeichnet (Texte, Videos usw.). Guter Content lockt User an und macht sie zu Stammbesuchern des eigenen Blogs.
Guter Content ist gleich Mehrwert
Guter Content bietet dem User Mehrwert. Aber was bedeutet das konkret?
Mehrwert ist gleich Information
Als vermutlich offensichtlichste Art des Mehrwerts im Web wird Fachwissen angesehen. Je höher der Informationsgehalt eines Blogs, umso höher der Mehrwert für den User, mag man annehmen. Allerdings bürgt ein hoher Informationsgehalt noch nicht für Qualität, welche in puncto Information ganz entscheidend ist.
Mehrwert ist gleich Austausch
Was früher die Diskussionsforen waren, sind heute die sozialen Netzwerke. Facebook, Twitter, Pinterest und weitere spezialisierte Communities machen Austausch einfach und Netzwerken zum Hobby. Mag sich ein einzelner auf weiter Flur krampfhaft gegen den Sharing-Wahn zur Wehr setzen, für viele Internetnutzer ist die tägliche Dosis Networking zur Pflicht geworden. Man wage es also nicht, dem Netzwerken den Mehrwert abzuerkennen.
Mehrwert ist gleich Unterhaltung
Zeitvertreib und Kurzweil können dem User durchaus Mehrwert bieten – zumindest subjektiv. Auch scheinbar „sinnlose“ Seiten, Bilder, Videos oder Artikel mit reinem Unterhaltungswert haben ihre Berechtigung, obwohl sich ihr Informationsgehalt auf ein Minimum reduziert. Content – das ist nicht nur das geschriebene Wort, sondern umfasst auch künstlerische Aspekte (und Kunst ist ja bekanntlich Geschmacksache).
Guter Content ist gleich Qualität
Bei der folgenden „Checkliste“ handelt es sich um Punkte, die für die Qualität eines Artikels entscheidend sind.
Content ist korrekt
Recherche
Es sollte eigentlich gar nicht eigens erwähnt werden müssen, dass Artikel-Inhalte wahr sein sollten, doch leider strotzen zahlreiche Blogs nur so von Halbwissen. Natürlich kann sich mitunter die eine oder andere Ungenauigkeit einschleichen, aber grundsätzlich sollte man auf exakt recherchierten Content Wert legen.
Blogs mögen zwar keine klassischen Informationsmedien wie beispielsweise Zeitungen ersetzen, werden allerdings von nicht wenigen Usern tatsächlich als Informationsquelle genutzt. Dieser Verantwortung sollte man sich als Webseitenbetreiber natürlich bewusst sein.
User vertrauen auf Inhalte. Wer als Blogger keine Zeit hat, sich der Korrektheit seiner Artikelinhalte zu vergewissern, sollte die Frequenz seiner Veröffentlichungen runterschrauben. Halbwissen, das man aus irgendeinem anderen Blog unhinterfragt übernommen hat, wird den User letztlich enttäuschen.
Themen, die über pure Fachinformation hinausgehen, Meinungen widerspiegeln oder Erörterungen beinhalten, verfügen natürlich über keine ausschließliche Richtigkeit. Hier ist es wichtig, im Textzusammenhang die eigene Meinung oder Zitate kenntlich zu machen, um so dem User die abschließende Bewertung des Textes zu überlassen.
Originalität
Keine Frage, Blogeinträge strotzen nicht immer vor Kreativität und Originalität. Oft genug greift man die Themen anderer Blogs oder Nachrichten auf, um sie in einem Artikel zu verarbeiten. Diese Art der Ideenfindung ist nicht weiter verwerflich. Unoriginell und langweilig ist es jedoch, wenn man die Texte anderer lediglich umformuliert, um Content zu schaffen. Eigene Gedankengänge, Weiterentwicklungen, Stellungnahmen oder neue Aspekte sollten in diesem Fall Pflicht für jeden Blogger sein.
Orthografie und Stil
Korrekte Grammatik und Rechtschreibung spielen zwar eine untergeordnete Rolle gegenüber dem inhaltlichen Wert eines Artikels, doch stören übermäßig viele Schnitzer beim Lesen und Verständnis des Textes. Einmal Korrektur lesen sollte deshalb schon einkalkuliert werden.
Content ist verständlich
Zielgruppe
Verständliches Formulieren hängt nicht nur mit dem Schreibstil zusammen, sondern ist in erhöhtem Maß auch mit der Zielgruppenorientierung eines Textes verknüpft. Nur wer seine User kennt, kann auf ihre Bedürfnisse eingehen.
Große Unternehmen stecken Umsummen in die Analyse ihrer Webseiten-Besucher, um die Optimierung ihrer Inhalte und der Usability ihrer Seite permanent weiterzuentwickeln. In diesem Fall steht selbstverständlich das kommerzielle Interesse im Vordergrund der Zielgruppenfokussierung. Doch auch zahlreiche Blogbetreiber optimieren schließlich ihre Seiten nicht nur, um Besucher anzuziehen, sondern auch um den einen oder anderen Klick auf Werbung abzustauben.
Ob mit oder ohne kommerziellen Hintergrund: Jeder Blogbetreiber freut sich über steigende Besucherzahlen, Reputation, besseres Ranking und zufriedene User-Kommentare. Ein genauerer Blick auf die Wünsche und Anregungen von Besuchern sollte das wert sein. Hier erfahren Sie, wie Sie die passende Zielgruppe für Ihr Blog finden.
Perspektive
Wer nicht nur inhaltliche Optimierung anstrebt, könnte auch mal seinen Schreibstil unter die Lupe nehmen. Zwar verfügt jeder Schreiber über seine ihm eigene Art, die er auch nicht komplett umkrempeln sollte, doch kann man durchaus „kleine Anpassungen“ an das Gros der Nutzer vornehmen. Dies betrifft in besonderem Maße kommerziell ausgerichtete Blogs, die eine Nische besetzen möchten und darum über eine recht eingegrenzte Zielgruppe verfügen. Ein Beispiel: Bestehen die Leser überwiegend aus Technik-Freaks, wird es nicht nötig sein, jeden Fachbegriff in Klammern zu erklären. Schreibt man in einem Kreativ-Blog für Frauen, wählt ich andere Formulierungen als in einem Tuning-Blog, das überwiegend Männer anspricht usw. Das Schlüsselwort hier heißt „Perspektive einnehmen“. Nur wer sich erfolgreich in seine User hineinversetzt, kann auch verständlich schreiben.
Content ist umsetzbar
Neben rein unterhaltenden Websites bevorzugen die meisten User Blogs, die „ihnen etwas bringen“. Jeder hat sozusagen eine „innere Liste“ an Themen, die ihn interessieren und über die er mehr erfahren möchte: Der User will lernen und das am liebsten ganz praktisch.
Manchmal hat man den Eindruck, Bloggern geht es lediglich um schnellen Content: Oftmals versprechen die Google-Ergebnisse Content pur. Oft genug aber wird man von der dort dargebotenen Lösung enttäuscht. Gerade googelnde User suchen meist Antworten auf spezifische Fragen und Problemstellungen. Sie möchten keine Abhandlung über die Problematik lesen, sondern Hilfe und Tipps erhalten. Diese müssen nicht zwangsläufig in Form von Texten für den User zugänglich gemacht werden. Auch Videos, E-Books oder Online-Kurse könnten eine originelle Hilfestellung für Besucher des Blogs sein. Ein positiver Nebeneffekt: Man kann sein Online-Business ausbauen und Geld das Blog vermarkten. Einige Tipps hierzu finden sich in diesem Artikel.
Das Plus an „Schmankerln“
Obgleich die Qualität von Blog-Content in der Kategorie „Information“ in erster Linie inhaltliche Aspekte betrifft, „isst das Auge ja bekanntlich mit“. Eine Buchstabenwüste, die noch so viele wertvolle Informationen bietet, bleibt aufgrund ihrer armen Optik oftmals ungelesen. Eine Gliederung der Gedankengänge, Bilder, Grafiken oder die Thematik untermalende Videos machen einen Artikel letztlich erst wertvoll.
Alle Punkte immer umzusetzen, ist vermutlich kaum umsetzbar. Aber es lohnt sich, hin und wieder über den Content und den damit zusammenhängenden Mehrwert seines Blogs nachzudenken. Lesenswert ist hierzu dieser Artikel zum Thema Blog-Qualität.
Bild: edar – Pixabay.com