Rund acht Mio. Menschen leiden in Deutschland an einer Hausstaubmilben-Allergie – Tendenz steigend. Lästiges Niesen ist dabei noch das geringste Übel. Bevor Ihre Allergie chronisch wird, sollten Sie einige Maßnahmen zur Bekämpfung der winzigen Spinnentierchen ergreifen.
Die (fast) unsichtbaren Plagegeister
Milben fühlen sich im feucht-warmen Klima unserer Wohnungen pudelwohl. Besonders in der Zeit zwischen Mai und Oktober vermehren sie sich rasant. Ihr Lieblingsraum: Das Schlafzimmer. Auf den Matratzen des Bettes finden sie jede Menge Hautschuppen – ein wahres Schlaraffenland für Milben.
Allergiker haben deshalb auch die stärksten Beschwerden unmittelbar nach dem Aufstehen: Verstopfte Nase, Fließschnupfen, ständiges Niesen, Bindehautentzündungen und Husten sind die Folge. Ausgelöst werden diese Reaktionen nicht durch die Milben selbst, sondern durch die Ausscheidungen der Tierchen.
Deshalb hören die Beschwerden mit dem Beginn der Heizperiode auch nicht auf. Zwar sterben Hausstaubmilben beim trockenen Heizungsklima ab, doch hat sich im Oktober meist die maximale Menge an Exkrementen der Spinnentiere angesammelt. Die Beschwerden der Allergie-Geplagten nehmen in der kalten Jahreszeit also noch zu. Die allergischen Reaktionen der Betroffenen sind nicht nur ungemein lästig, sondern können sich zudem weiter verschlimmern. Asthmatische Symptome oder chronische Beschwerden an der Nasenschleimhaut bis hin zu dauerhaft verstopfter Nase sind Gefahren, denen Hausstaubmilben-Allergiker rechtzeitig vorbeugen sollten.
Maßnahmen und Tipps gegen Milbenbefall
Vor allem im Schlafzimmer sollten sie versuchen, den Milbenbefall möglichst gering zu halten, indem sie den Tierchen ein ungastliches Zuhause bereiten.
- Lüften!
Verringern Sie die Luftfeuchtigkeit im Schlafraum durch regelmäßiges und häufiges Stoßlüften. Das beugt außerdem Schimmelbildung vor. - Kühl schlafen!
Kühle Temperaturen sind ein gutes Anti-Milben-Mittel. Bei 15°C-Zimmertemperatur sparen Sie außerdem Heizkosten. - Bettwäsche wechseln!
Besorgen Sie sich allergendichte Bettwäsche. Unter gewissen Voraussetzungen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse einen Teil der Kosten – fragen Sie am besten mal nach. - Bett beziehen!
Es ist zwar lästig, aber hilft: Waschen Sie Ihre Bettwäsche öfter als bisher. Am besten einmal wöchentlich bei 60°C. - Staub saugen!
Die Anschaffung lohnt sich: Ein Staubsauger mit effizientem Schwebstoff-Mikrofilter macht noch sauberer. - Staubfänger abschaffen!
Der bunte Fransenteppich vom Flohmarkt mag der Blickfang Ihrer Wohnung sein, er ist allerdings auch ein optimales Nest für Hausstaubmilben. Trennen Sie sich also von überflüssigen Teppichen, Tischdecken oder Vorhängen. Auch Bücherregale können Staubfänger sein. Wenn Sie Ihre geliebten Schmöker nicht in den Schrank verbannen möchten, sollten Sie das Regal zweimal wöchentlich von Staub befreien.
Neben der Einnahme von Medikamenten steht Allergikern außerdem die Möglichkeit einer so genannten „Hypersensibilisierung“ zur Verfügung. Bei dieser spezifischen Immuntherapie werden Betroffene langsam an den Allergieauslöser gewöhnt. Sollte solch eine Behandlung für Sie in Betracht kommen, wenden Sie sich am besten an Ihren Hausarzt.
Übrigens: Ab einer Höhenlage von 1500 Metern herrscht kühles und trockenes Klima. Wenn Sie also mal eine Verschnaufpause benötigen, ziehen Sie sich in diese milbenfreie Zone zurück und atmen Sie durch.
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