Undichter Wasserhahn – Wie kann man ihn reparieren? Wir zeigen Ihnen wie es funktioniert, ganz einfach erklärt bei Mittags-Pause.de.
Irgendwann erwischt es jeden: Der Wasserhahn wird undicht und tropft. Das regelmäßige „Blop“ der Tropfen ist nicht nur nervig, sondern belastet außerdem den Geldbeutel, denn mit der Zeit kommt eine ganze Menge Wasser zusammen, das sinnlos in den Abfluss rinnt. Zudem ist das stete Tropfen des Wasserhahns oftmals nur der Vorbote eines größeren Schadens: Spätestens wenn der Wassertropfen zum Rinnsal wird, ist Handeln geboten.
Undichten Wasserhahn reparieren
Ein undichter Wasserhahn belastet die Nerven meist derart, dass der Griff zum Telefonhörer nicht weit ist. Der Sanitärdienst behebt solche Schäden zwar in der Regel recht zügig, doch muss man Anfahrt, Aufwand und Arbeitszeit natürlich berappen. Wenn lediglich der Wasserhahn tropft, kann man die Reparatur auch ohne den Fachmann vornehmen. Schuld am stetigen Tropfen des Hahns ist vermutlich eine abgenutzte oder defekte Gummidichtung oder eine beschädigte Kartusche.
Einhebelmischer oder herkömmlicher Wasserhahn?
Klären Sie zunächst die Frage, ob es sich beim tropfenden Wasserhahn um einen Hahn mit zwei Ventilen und Drehgriffen oder einen so genannten Einhebelmischer handelt. Das Zerlegen von „normalen Wasserhähnen“ ist wesentlich unkomplizierter. In ihrem Inneren befindet sich ein genormtes Hahnoberteil, das verhältnismäßig einfach aus dem Hahn herausgeschraubt werden kann. Die beschädigte Dichtung kann somit leicht ausgetauscht werden.
Einhebelmischer hingegen sind je nach Hersteller unterschiedlich konstruiert. Im Inneren dieser Einhebelmischer befindet sich die so genannte Kartusche, welche selten zerlegt werden kann.
Wasserzufuhr stoppen
Zunächst einmal müssen Sie die Wasserzufuhr zum Ventil sperren. Bei Waschtischen oder Küchenwaschbecken befindet sich das Ventil meist an der Wand unterhalb der Spüle. Falls zwei Eckventile – für Warm- sowie für Kaltwasser – vorhanden sind, schließen Sie am besten beide. Muss die Dichtung eines Badewannen- oder Duschhahns abgedichtet werden, müssen Sie die zentralen Sperrventile für die gesamte Wohnung schließen. Diese befinden sich in der Regel im Badezimmer. In ihrem eigenen Haus können Sie natürlich auch das zentrale Absperrventil der Wasseruhr schließen.
Austausch der Dichtung beim normalem Wasserhahn
Nachdem Sie das Wasser wie oben beschrieben abgestellt haben, öffnen Sie die Drehgriffe des Wasserhahns ein wenig, um eventuellen Überdruck abzubauen. Die Griffe müssen nun durch starkes Ziehen abgenommen werden. Unter Umständen brauchen Sie dazu eine Rohrzange: Um die Armaturen zu schonen sollten Sie die Griffe mit einem Geschirrhandtuch umwickeln und erst danach mit der Zange bearbeiten.
Das nun freiliegende Ventil weist an seiner Oberfläche einen Sechskant auf. Mit einer Zange oder einem passenden Schlüssel lösen Sie das Ventiloberteil entgegen des Uhrzeigersinns. Schließlich können Sie es bequem mit der Hand herausdrehen.
Am unteren Ventilende befindet sich die so genannte Hahnscheibe samt Dichtung. Diese ist auf einer Metallscheibe mit einer Mutter fixiert. Wenn Sie die Mutter lösen, können Sie die Gummidichtung mit einem Schraubenzieher heraushebeln. Durch ihre Deformierung hat die Gummidichtung das unaufhörliche Tropfen des Wasserhahns ausgelöst. Sollte lediglich eine Seite der Dichtung beschädigt sein, kann man sie einfach umdrehen und nochmals verwenden. Ist sie aber mittlerweile bereits porös oder rissig, sollten Sie zu einer neuen Dichtung aus dem Sanitärfachgeschäft oder Baumarkt greifen. Am besten legen Sie einem Baumarktmitarbeiter die beschädigte Dichtung vor, damit er Ihnen sofort Ersatz besorgen kann. Danach bauen Sie die Armaturen mit der neuen Dichtung wieder zusammen. Und schon troft der Wasserhahn nicht mehr!
Austausch der Kartusche beim Einhebelmischer
Wie oben erwähnt stellen Sie zuerst die Wasserzufuhr ab. Außerdem sollten Sie das Waschbecken besser mit einem Stöpsel verschließen, damit keine Kleinteile im Abfluss verloren gehen.
Beginnen Sie nun mit dem Zerlegen des Einhebelmischers. Bei den meisten Modellen befindet sich unter dem rot-blauen Warm-Kalt-Symbol am Hahn eine kleine Schraube, die Sie herausdrehen müssen. Nun können Sie den Hebel des Hahns abnehmen. Ein Messingring schützt das Innenleben des Einhebelmischers zusätzlich; schrauben Sie diesen einfach per Hand ab.
Sie erhalten nun Einblick in den Mechanismus des Einhebelmischers. Die Kartusche ist unter Umständen nochmals mit einer Schraube befestigt. Wenn man diese löst, kann man die Kartusche vorsichtig herausheben. An ihrer Unterseite befinden sich drei Öffnungen für warmes und kaltes Wasser sowie für den Wasserzulauf. Im Inneren der Kartusche befindet sich die Dichtung, an den Öffnungs-Außenseiten sind kleine Gummiringe befestigt.
Da die Kartusche in der Regel nicht auseinandergebaut werden kann, muss man sie auswechseln. Ist sie verkalkt oder schmutzig, kann es auch lohnenswert sein, sie zu reinigen und erneut einzusetzen.
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