„Welcher Hund passt zu mir?“, diese Frage stellen sich viele Hundeliebhaber, die sich mit dem Gedanken tragen, sich einen Hund anzuschaffen. Wir versuchen ihnen die Suche nach dem passenden Hund zu erleichtern.
„Hunde haben alle guten Eigenschaften des Menschen, ohne gleichzeitig ihre Fehler zu besitzen,“ sagte einst Friedrich der Große, der als wahrer Hundeliebhaber galt. So pauschal lässt sich das vermutlich nicht sagen, doch Hunde sind nicht umsonst der Deutschen liebste Haustiere. Neben ihrer überaus wertvollen Arbeit als Polizei-, Rettungs- oder Blindenhunde, sind es die sozialen Fähigkeiten der vierbeinigen Begleiter, welche die Mehrheit der Bundesbürger auf ihre Seite ziehen.
Welcher Hund passt zu mir?
Wer sich von der Begeisterung anstecken lässt und plant einen Hund anzuschaffen, sollte jedoch erst einmal einige grundlegende Fragen klären, denn dank der zahlreichen verschiedenen Rassen ist Hund nicht gleich Hund. Bezüglich der Auswahl eines geeigneten Vierbeiners ist es wichtig, die Bedingungen und Anforderungen in den Vordergrund zu stellen. Viele Hundeliebhaber neigen dazu, zunächst eine Rasse auszuwählen, um danach festzustellen, dass Wesensart oder Bewegungsdrang des Hundes nur sehr schwer mit dem eigenen Lebensrhythmus in Einklang zu bringen sind.
Fragen bezüglich der Hunderasse
Faktor Bewegung
Dass ein Chihuahua weniger Auslauf benötigt als ein Husky sollte jedem bewusst sein, doch auch bei den anderen in Betracht kommenden Hunderassen sollte die Frage nach dem Bewegungsdrang geklärt sein. So werden Beagle beispielsweise bei der Jagd eingesetzt und benötigen viel Bewegung, obgleich man von ihrer Größe her nicht unbedingt darauf schließen würde.
Überlegen Sie sich vor der Anschaffung eines Haustieres, welchem Bewegungsdrang Sie gerecht werden können, ohne in Ihrem Alltag allzu sehr beeinträchtigt zu werden. Sie sind ein Sportfreak und joggen ohnehin jeden Morgen und Abend drei Runden im Park? Na wunderbar, dann dürfte das Bewegungsbedürfnis Ihres zukünftigen Hundes kein allzu großes Problem darstellen. Überzeugte Couch-Potatoes oder Menschen mit einer beeinträchtigten Bewegungsfreiheit sollten eher auf einen etwas „trägeren“ Begleiter zurückgreifen. Nur wenn man solche elementaren Fragen klärt, findet man wirklich den Hund, der zu einem passt.
Faktor Zeit
Bei der Frage „Welcher Hund passt zu mir?“ spielt auch der Faktor Zeit eine elementare Rolle. Spazierengehen, Füttern, Pflege und Spiel nehmen mehr Zeit in Anspruch als einem zu Beginn seiner Karriere als Hundehalter bewusst sein mag. Bei einem Pudel gestaltet sich die Fellpflege beispielsweise intensiver als bei Labrador. Einzelne Hunderassen nehmen mehr oder weniger Zeit und Fürsorge für sich in Anspruch. Sollte also dieser Faktor eine Rolle spielen, ist es wichtig, sich genauestens über die einzelnen Bedürfnisse der Hunde zu informieren.
Chronisch unter Zeitmangel leidende Menschen sollten jedoch eher auf einen Hund verzichten und sich ein anderes Haustier zulegen, das soziale Ansprüche an den Tag legt.
Faktor Platz
Sie leben in einer beengten Zwei-Zimmer-Wohnung im Dachgeschoss? Dann sollten Sie sich das mit der Anschaffung eines Hundes vielleicht nochmals durch den Kopf gehen lassen. Ein behäbiger Neufundländer eignet sich jedenfalls kaum für Ihre ohnehin schon kleine Wohnung. Wägen Sie also genauestens ab, wie viel Raum welcher Hund einnehmen würde und ob eine Haltung in der Wohnung Ihrem zukünftigen Schützling angemessen ist oder ob die Rasse nicht doch eher einen Garten samt Zwinger erfordert.
Faktor Familie
Nicht jeder Hund kann fröhlichem Kindergekreische etwas abgewinnen. Diese Tatsache hängt mit dem Alter, teilweise aber auch mit der Rasse zusammen. Typische Familienhunde sind beispielsweise Golden Retriever, die dank ihres gutmütigen Wesens schnell die Herzen der Kinder und Eltern erobern. Dennoch handelt es sich bei einem Hund um ein eigenständiges Wesen, das aus unserer Perspektive auch einmal irrational handeln kann; überlegen Sie sich also gut, ob zu Ihrem Familienglück ein Hund fehlt, der gelassen neben dem Kinderwagen hertrabt.
Faktor Erfahrung und Kraft
Erfahrung mit Hunden ist kein Muss, können doch auch Neulinge viel Spaß mit den tierischen freunden haben. Für gewisse Rassen allerdings ist es nötig, eine strenge Hand walten zu lassen oder ihrem Eigensinn zumindest konsequent zu begegnen.
Darüber hinaus ist zu klären, ob Sie die Kraft besitzen, dem Hund körperlich Herr zu werden.
Faktor Charakter
Neben dem Aussehen des Hundes spielt für viele angehende Besitzer die Wesensart des Vierbeiners eine wichtige Rolle. In der Tat sollten Sie und ihr zukünftiger Partner in dieser Hinsicht Überschneidungen aufweisen. Es wäre doch ein trauriges Bild, wenn Ihr Hund ständig die Frisbee-Scheibe anschleppen würde, Sie aber nicht allzu viel vom Stöckchenwerfen hielten?
Hund und Halter sollten Freunde fürs Leben werden. Selbst wenn alles übrigen Faktoren 1a zutreffen, kann dies nur gelingen, wenn die Chemie zwischen beiden Parteien stimmt.
Darf’s noch etwas mehr sein?
Wenn Sie alle obigen Faktoren für sich entscheiden konnten, ist dies schon einmal eine wichtige Voraussetzung dafür, den perfekten Vierbeiner zu finden und mit ihm glücklich zu werden. Dennoch sollte man einige weitere Gegebenheiten nicht aus den Augen verlieren. Zu viele stolze Hundebesitzer unterschätzen nämlich den Faktor Geld.
Hunde sind nicht nur in ihrer Anschaffung kostspielig, auch Hundsteuer und Futterkosten übersteigen meist die geplanten Ausgaben für das Haustier. Gerade die jährlich anfallende Hundesteuer ist von Ort zu Ort verschieden und kann daher variieren und arglose Hundebesitzer in ihrer Höhe überraschen.
Auch wenn Sie sich im Winter einen Hund anschaffen und der Sommerurlaub noch so weit entfernt liegt, sollten Sie sich im Vorfeld ausgiebige Gedanken zu Ihrer künftigen Urlaubsplanung machen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Reiseangebote mit Hund, doch wer mit Sack und Pack regelmäßig nach Mallorca fliegt, sollte für den Vierbeiner Alternativen bereithalten.
Alle Faktoren geklärt? Dann wünschen wir Ihnen viel Spaß mit Ihrem neuen Kumpel!
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